2684 Kilometer mit dem Rad zu Pater Wigbert (20.08.2012 16:26:00)

Autor: Von Jürgen Hendrichs

Wülfte/Wien.

25 Tage war er mit dem Rad unterwegs, davon saß er 19 Tage im Sattel. 2684 km legte er dabei zurück: Und das nur, um Pater Wigbert mal zu besuchen. Gut. Dann blieb August Funke (55) doch zwei Tage im Pflegeheim der Barmherzigen Brüder von Kritzendorf, knapp 15 Kilometer vor den Toren Wiens.

140 Kilometer pro Tag
Dort lebt „Spielen Johann“, wie die Wülfter Pater Wigbert Lange nennen, seit gut zwei Jahren. Seit einem Schlaganfall und einem Oberschenkelhalsbruch ist der 82-Jährige gehandicapt und auf den Rollstuhl angewiesen. „Das Sprechen fällt ihm zwar etwas schwer. Aber im Kopf ist er dabei,“ sagt August Funke. So haben sich die beiden in der Cafeteria des Pflegeheimes über alte Zeiten unterhalten.

Und dabei ein Bier getrunken, ein großes. „Wir haben unser Schützenfest vorgefeiert“, erzählt Funke, der am Scharfenberger Bahnhof lebt, aber in Wülfte zur Volksschule gegangen ist und der „Sonnenterrasse der Stadt Brilon“ bis heute aufs engste verbunden ist.

Etwa 140 km legte Funke mit seinem 13 Jahre alten Trekkingrad - „Das hat jetzt 97000 Kilometer runter.“ - pro Tag zurück. In Stuttgart besuchte er noch ein Enkelkind, dann ging es über die Schwäbische Alm nach Ulm und von dort an der Donau entlang nach Wien. Für die Rückfahrt nahm er die Main-Werra-Route bis Karlshafen und dann auf dem Diemelradweg ins Sauerland. Übernachtet hat Funken in Gasthöfen – und vorzugsweise in solchen, denen eine Metzgerei angegliedert war, denn: „Da gibt es immer was Ordentliches auf die Gabel.“

Wiedersehen in Mauthausen
Eine besondere Begegnung hatte er im oberösterreichischen Mauthausen. Dort lief er einem Pilger aus Frankreich über den Weg, der ihn vor zwei Jahren am Paderborner Flughafen nach dem Weg nach Aachen gefragt hatte. Sofort wiedererkannt hat Funken den Franzosen an seinem Begleiter - einem Esel.

 
 
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